Böses Erwachen gegen Teutonia Waltrop – Mengeder Siegesserie gestoppt
Mengede 08/20 hat den Anschluss an die Tabellenspitze vorerst verpasst. Die Mannschaft von Trainer Mario Plechaty unterlag im Heimspiel gegen Teutonia Waltrop mit 1:2 (1:0) und gab einen sicher geglaubten Sieg kurz vor Schluss noch aus der Hand. Ein Waltroper Doppelschlag zehn Minuten vor dem Ende der Partie besiegelte die Mengeder Niederlage. 08/20 war vor der Pause durch Robin Dieckmann per Foulelfmeter in Führung gegangen. Die Gäste aus der Nachbarstadt waren in den ersten 45 Minuten teilweise präsenter als 08/20 und erarbeiteten sich einige hochkarätige Chancen.
Boten beide Teams in der ersten Hälfte noch ein offenes und rasantes Spiel mit Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, so flachte die Partie mit zunehmender Dauer ab. Mengede steigerte sich nach der Pause, war die bessere Mannschaft, schaffte es aber nicht mehr, sich zwingende Torchancen zu erarbeiten und verlagerte sich zusehends auf das Verwalten des knappen Vorsprungs, ohne weiter nach vorne zu spielen. Von Teutonia war nach dem Wechsel außer unnötigen und nickligen Fouls nur wenig zu sehen. Höhepunkt war der böse Tritt gegen Eddy Sprenger, der mit einer Kopfverletzung das Feld nach nur zehn Minuten wieder verlassen musste.
Bis zu dem Ausgleich durch Matthias Pauli stand die Mengeder Abwehr sicher, sah aber bei beiden Gegentoren nicht wirklich gut aus. Vor allem bei dem zweiten Waltroper Treffer durch den eingewechselten Jan Schulze fehlte die Ordnung. Wahrscheinlich fühlte sich 08/20 gegen die in der zweiten Halbzeit schwachen Waltroper einfach zu sicher und ging in den entscheidenden Szenen nur noch mit halber Kraft in die Zweikämpfe. In den Schlussminuten versuchte Mengede dann noch einmal alles um den Ausgleich zu erzielen, agierte aber oftmals zu hektisch und hatte auch Pech, als Christof Luka die gute Hereingabe von David Müller in aussichtsreicher Position um Zentimeter mit dem Kopf verpasste. Durch diese ärgerliche Niederlage bleibt Mengede auf dem vierten Tabellenplatz mit allerdings nun schon neun Punkten Rückstand auf den neuen Tabellenführer Wattenscheid 08. Nach der wenig berauschenden zweiten Halbzeit in Stockum und der heutigen Niederlage wird sich die Mannschaft in den kommenden Wochen steigern müssen, um nicht noch vor der Winterpause komplett aussichtslos im Kampf um die Tabellenspitze dazustehen.
Plechaty nahm vor dem Duell des Tabellenvierten gegen den Fünften aus Waltrop nur eine Änderung in der Startformation vor. Marius Breer rückte nach seiner überstandenen Muskelverletzung für David Müller in die Mannschaft und nahm seine angestammte Position in der Viererkette ein.
Das Spiel ging dann auch gleich gut los und schon in der dritten Minute hatten die Gäste die große Chance nach einem schnellen Konter über den ehemaligen Mengeder Matthias Pauli in Führung zu gehen. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne den starken Andreas Hollmann gemacht, der den Ball von Pauli entschärfen konnte. Überhaupt unterstrich Hollmann seine gute Form der letzten Wochen und war bei den späteren Gegentoren chancenlos. Im Gegenzug wurde Oliver Marin im Strafraum der Waltroper mit einem langen Pass bedient, ließ sich vom herauseilenden Keeper zwar etwas abdrängen, flankte aber noch gut zu Dennis Schultze, der in der Mitte lauerte, dessen Schuss – und auch der Nachschuss von Robin Dieckmann – fanden aber leider nicht den Weg über die Linie sondern blieben an Abwehrbeinen und an den Fäusten des Waltroper Torwarts hängen.
Genauso wie Mengede suchte auch Waltrop den direkten Weg nach vorne und näherte sich durch Knoessls Schuss aus der zweiten Reihe (10.) und Breuers Kopfball (15.) immer mehr dem Mengeder Tor. Vor allem das Umschalten nach einem Ballgewinn funktionierte bei Teutonia sehr schnell. 08/20 hielt dagegen, ohne jedoch spielerische Akzente setzen zu können. Der schwer bespielbare, und mit einer dichten Laubschicht überzogene Rasen trug auch nicht gerade dazu bei, die Attraktivität der Offensivbemühungen zu verstärken.
Der Weitschuss von Kadir Kaya in der 23. Spielminute sah gefährlich aus, ging dann aber doch deutlich am Gehäuse von Andreas Wilhelm vorbei. Der schönste Mengeder Angriff folgte nach einer halben Stunde. Ausgangspunkt war ein Zuspiel von Hollmann auf Tielker, der gewohnt elegant einen Angreifer aussteigen ließ und mit seinem Pass auf die linke Seite zu Robin Schultze einen schnellen Angriff einleitete. Schultze beförderte den Ball zu Marin, der in den Strafraum eindrang, dann aber am Schuss gehindert wurde. Schade, das sah richtig gut aus!
Die beste Möglichkeit zur Führung hatte Andreas Uphues, der bei einem Freistoß von Marin mit nach vorne ging und dem der Ball nach einer verunglückten Faustabwehr des Waltroper Torhüters direkt vor die Füße fiel. Sein Schuss aus rund 10 Metern Entfernung ging dann aber über die Querlatte.
Als sich viele Zuschauer bereits am Würstchenstand in die Schlange einreihten, folgte in der 45. Minute der Höhepunkt des Spiels aus Mengeder Sicht: Marius Breer hatte einen langen Ball zu Robin Schultze geschlagen, der in den Strafraum zog und mit dem Ball am Fuß von Torwart Wilhelm umgemäht wurde. Schiedsrichter Farzam Mehrvarz Pour aus Ennigerloh entschied sofort auf Strafstoß. Der Mann für diese Aufgabe war natürlich Robin Dieckmann, der mit gewohnter Sicherheit auch seinen vierten Strafstoß in dieser Saison verwandelte und sein Torekonto auf sechs Treffer erhöhte. In dieser Szene hatte er den Waltroper Keeper verladen und unten rechts flach eingeschoben.
Robin Schultze ist durch seine Tore und Vorlagen in den letzten Wochen immer wichtiger für das Mengeder Spiel geworden. Auch heute hatte er vor seiner Auswechslung einige gute Szenen und sorgte für Gefahr vor dem Waltroper Tor. So auch nach der Pause, als er einen guten Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum trat, wo sein Bruder Dennis mit einem Kopfball über den herauslaufenden Torwart beinahe zum 2:0 getroffen hätte.
Überhaupt wirkte 08/20 nach dem Pausentee wesentlich stärker und aggressiver, machte ein besseres Spiel als noch in Durchgang eins. Allerdings erarbeitete man sich nur noch wenige Torraumszenen, so dass Mario Plechaty mit Eddy Sprenger einen frischen Stürmer brachte. Sprenger musste nach einem bösen Tritt gegen den Kopf den Platz allerdings nach knapp zehn Minuten wieder verletzt verlassen. Für ihn kam David Müller in die Partie. Mengede hatte nun das Problem, keinen nominellen Stürmer mehr auf dem Platz zu haben. Freddy Nolte scheint nach seiner langen Verletzung zurzeit noch nicht so weit zu sein, dass er der Mannschaft wirklich helfen kann. Er wurde erst sehr spät, in der 83. Minute, für Dieckmann eingewechselt.
Waltrop schien in dieser Phase der Begegnung total auseinanderzufallen. Den Gästen gelang kaum noch eine Aktion. Vielmehr beschäftigte sich die Elf von der anderen Seite des Kanals damit, sich gegenseitig zu beschimpfen, viele nicklige Fouls zu begehen und mit dem Schiedsrichter zu hadern. Umso ärgerlicher für Mengede, dass dann ausgerechnet zwei unaufmerksame Situationen in
der Hintermannschaft reichten, um gegen diese Waltroper auf die Verliererstraße zu geraten. In der 78. Minute wurde ein Freistoß von der linken Seite zu kurz mit dem Kopf abgewehrt und landete bei Matthias Pauli, der mit einem Gewaltschuss aus halbrechter Position abzog und Uphues traf, der den Ball dann unhaltbar für Hollmann in die eigenen Maschen lenkte. Nur zwei Minuten später, 08/20 hatte sich noch nicht von dem Schock des ersten Gegentores erholt, fiel dann die Entscheidung: Der eingewechselte Jan Schultze traf nach einem flachen Zuspiel in den Rücken der Abwehr am zweiten Pfosten stehend, aus kurzer Distanz, zum 1:2.
In den verbleibenden zehn Minuten schaffte Mengede es nicht mehr, dass Spiel noch zu drehen. Im Gegenteil, hätte Marius Breer nicht vor der Torlinie gerettet (84.), hätte Teutonia durchaus den dritten Treffer erzielen können.
Kurz vor dem Ende keimte noch einmal ganz kurz Hoffnung auf den Ausgleich auf, als ein Weitschuss von Luka fast gepasst hätte (90+1). Es war auch Luka, der in der zweiten Minute der Nachspielzeit eine Hereingabe von David Müller an den Fünfmeterraum der Gäste nur knapp mit seinem Hechtsprung verpasste.
■ Text: Peter Mattern, Bilder: Pascal Weißenfels
Stimmen zum Spiel
Mario Plechaty:
„In der zweiten Halbzeit hätten wir einen Treffer nachlegen müssen, anstatt nur das Ergebnis zu verwalten. Wir haben nicht mehr gezielt nach vorne gespielt und auch die Zweikämpfe nicht mehr so angenommen, wie ich mir das gewünscht hätte. Bei den Gegentoren fehlte bei uns die Ordnung. Der Spielausgang ist schon sehr ärgerlich, da wir ansonsten sicher gestanden haben und kaum etwas zuließen.“
Die Mannschaften
Mengede 08/20:
Hollmann, Kaya, Tielker, Uphues, Breer, Bas, Luka, Marin, Dieckmann (83. Nolte), D. Schultze, R. Schultze (60. Sprenger [74. Müller])
Teutonia SuS Waltrop:
Wilhelm, Keim, Dördelmann, Seidler, Tönning, Lücke (66. Schulze), Breuer, Runge, Beckmann (90. Greger), Knoessl, Pauli
Die Tore
1:0 Dieckmann (45.), 1:1 Pauli (78.), 1:2 Schulze (80.)
Weitere Bilder zum Spiel unter www.pascal-weissenfels.de
Plechaty nahm vor dem Duell des Tabellenvierten gegen den Fünften aus Waltrop nur eine Änderung in der Startformation vor. Marius Breer rückte nach seiner überstandenen Muskelverletzung für David Müller in die Mannschaft und nahm seine angestammte Position in der Viererkette ein.
Das Spiel ging dann auch gleich gut los und schon in der dritten Minute hatten die Gäste die große Chance nach einem schnellen Konter über den ehemaligen Mengeder Matthias Pauli in Führung zu gehen. Allerdings hatten sie die Rechnung ohne den starken Andreas Hollmann gemacht, der den Ball von Pauli entschärfen konnte. Überhaupt unterstrich Hollmann seine gute Form der letzten Wochen und war bei den späteren Gegentoren chancenlos.
Im Gegenzug wurde Oliver Marin im Strafraum der Waltroper mit einem langen Pass bedient, ließ sich vom herauseilenden Keeper zwar etwas abdrängen, flankte aber noch gut zu Dennis Schultze, der in der Mitte lauerte, dessen Schuss – und auch der Nachschuss von Robin Dieckmann – fanden aber leider nicht den Weg über die Linie sondern blieben an Abwehrbeinen und an den Fäusten des Waltroper Torwarts hängen.