Marin rettet Punkt in Herten-Langenbochum
Auch im zweiten Spiel nach der Winterpause findet Mengedes Landesligamannschaft nicht in die Erfolgsspur zurück. In der Auswärtspartie des 19. Spieltages reichte es am Sonntag bei der SG Herten-Langenbochum gerade einmal zu einem mageren 1:1. Oliver Marin rettete seinem Team durch einen Abstauber kurz vor Schluss der Partie immerhin einen Punkt, nachdem Herten-Langenbochum in der 85. Minute nach einem Konter durch Jochen Kalender in Führung gegangen war. In einem schlechten Landesligaspiel offenbarte Mengede 08/20 Schwächen im Spielaufbau und in der Defensive, wo man häufig zu weit vom Gegenspieler entfernt stand.
Auch im Angriff wollte kaum etwas gelingen, so dass während der gesamten Partie kaum Torchancen herausgearbeitet werden konnten. Einzig Robin Dieckmann sorgte mit zwei Fernschüssen und einem Freistoß für etwas Gefahr vor dem Hertener Tor, bevor Oliver Marin aus kürzester Distanz in die Maschen traf und dadurch einen kompletten Fehlstart in die Rückrunde verhinderte. Mario Plechaty, der am Freitag seinen 40. Geburtstag feierte, betonte, dass er heute eines der schwächsten Spiele der gesamten Saison von seiner Mannschaft gesehen habe. Trotz Bestbesetzung konnte Mengede den Gegner aus dem gesicherten Mittelfeld der Tabelle aufgrund des zu geringen Tempos zu keiner Zeit energisch unter Druck setzen. Ein Grund für die magere Ausbeute nach der Spielpause ist nach wie vor die Platzsituation im Volksgarten bei Schnee, Eis und Regen. Während Teams, die über einen Kunstrasenplatz verfügen, bereits seit Wochen regelmäßig und vernünftig trainieren konnten, war es 08/20 aufgrund der wiederholten Platzsperren erst ab dem vergangenen Mittwoch möglich, Übungseinheiten auf dem eigenen Platz durchzuführen.
Auch in Herten-Langenbochum entschieden die Verantwortlichen, den Naturrasenplatz nicht frei zu geben, so dass auf ungeliebter Asche gespielt wurde. Bei eisigem Wind und Temperaturen in Richtung Gefrierpunkt begann die Partie zunächst recht ausgeglichen, ohne jegliche Höhepunkte. Nachdem Freddy Nolte in der 12. Minute nach einem schönen Solo in zentraler Position zu Fall gebracht worden war, hämmerte Robin Dieckmann den fälligen Freistoß dann doch einen Meter am Lattenkreuz vorbei. 08/20 hatte zwischen der 15. und der 30. Minute seine stärkste Phase des Spiels, ohne jedoch zu zwingenden Torszenen zu kommen. Sehenswert war ein erster schneller Konter, der mit einem langen Ball von Christof Tielker zu Freddy Nolte eingeleitet wurde. Nolte brachte den Ball per hoher Flanke von der linken Seite in die Mitte, wo Robin Dieckmann bereits an der Strafraumgrenze lauerte, die Kugel annahm und dann mit einem wuchtigen Schuss, der allerdings links am Kasten vorbeiflog, abschloss. Herten-Langenbochum legte mit der Zeit den Respekt vor den Gästen ab und tauchte nach einer guten halben Stunde immer häufiger vor dem Mengeder Tor auf. Den Reigen eröffnete Nikolas Pechliwanis, der Kapitän der Hausherren, mit einem satten Distanzschuss aus 20 Metern neben das Tor von Andreas Hollmann, der in der 34. Minute sein ganzes Können aufbieten musste, als er in letzter Sekunde vor Kerem Ceylan klären konnte, der nach einer Ecke aus spitzem Winkel unmittelbar vor Hollmann abzog.
08/20 kam in der ersten Halbzeit nur noch zu einer Möglichkeit, nachdem Nolte in der 36. Minute einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Hertener 16-Meter-Raum getreten hatte, wo Dennis Schultze zum Kopfball hochstieg, sein Versuch dann aber verunglückte und Richtung Eckfahne flog.
Danach folgten gleich drei gute Tormöglichkeiten für die SG Herten-Langenbochum. Nach einem Konter in der 38. Minute, bei dem Mengede sich komplett überrennen ließ, scheiterte zunächst Stemmer am eigenen Unvermögen, nachdem Sören Luppatsch die Vorarbeit geleistet hatte. Nur wenig später war es erneut Leroy Stemmer, dessen Schuss aus der zweiten Reihe knapp über die Latte strich, bevor Andreas Hollmann einen Schuss von Luppatsch in höchster Not zur Ecke klären konnte. Über ein 0:1 zur Pause hätte sich kein Mengeder Spieler beschweren dürfen.
Nach dem Seitenwechsel legte 08/20 etwas zu und näherte sich wieder dem Tor des Gegners. Robin Dieckmanns Schuss in der 50. Minute lenkte Torwart Sascha Vitolis mit Mühe über die Latte. Die anschließende Ecke von Tielker führte zur größten Mengeder Chance bis zu dem Zeitpunkt, als Christof Luka die harte Hereingabe kurz vor der Torlinie nicht mehr ganz unter Kontrolle bringen konnte und der Ball von seiner Brust in die Arme des Hertener Torhüters abtropfte.
In der Folgezeit spielte nur noch Herten-Langenbochum. In der 54. Minute entschärfte Hollmann einen Schuss von Stemmer, der sich auf der linken Seite gegen Marius Breer durchgesetzt hatte und im Strafraum abzog. Kurz darauf flog ein Kopfball von Kalender nur knapp am Mengeder Tor vorbei. Nach 62 gespielten Minuten hatte 08/20 erneut großes Glück, als Luppatsch nach einem langen Ball vor das Mengeder Tor vor dem herauseilenden Hollmann an die Kugel kam, ihn umkurvte, den Ball in Richtung leeres Tor schob aber an Freddy Nolte scheiterte, der die Kugel für seinen geschlagenen Torhüter klären konnte.
Fünf Minuten vor dem Ende, als sich die frierenden Zuschauer bereits mit einem torlosen Remis abgefunden hatten, fielen dann doch noch zwei Treffer. Den Auftakt machte Jochen Kalender der nach einem langen Ball in die Spitze nur noch den herauseilenden Keeper Hollmann vor sich hatte. Ca. 30 Meter vor dem Tor lupfte er das Spielgerät über Mengedes Torhüter hinweg, lief hinter dem Ball her, und schob ihn in die leeren Maschen. 1:0 für Herten-Langenbochum. Wer nun dachte, dass 08/20 sich aufgegeben hatte, der lag gründlich falsch: Mengede warf nun alles nach vorne, kämpfte um jeden Meter Boden und wurde belohnt. Nach einem Schuss aus der zweiten Reihe konnte Torwart Vitolins die Kugel nur nach vorne abprallen lassen und Oliver Marin war sofort zur Stelle, drückte den Ball aus einem Meter über die Linie. Nach dem Ausgleich ließ Schiedsrichter Tim-Simon Heidefeld noch einige Minuten Spielen, wobei nun von beiden Teams mit offenem Visier gespielt wurde. Die letzte Möglichkeit hatte wieder Marin, der nach einer langen Hereingabe vor das Tor den Ball in aussichtsreicher Position knapp verfehlte.
■ Text: Peter Mattern, Bilder: Pascal Weißenfels
Stimmen zum Spiel
Mario Plechaty:
„Das war heute eines unserer schlechtesten Spiele der ganzen Saison. Wir können auch nicht alles auf die schlechten Vorbereitungsbedingungen schieben. Herten hat clever gespielt und uns mit einfachsten Mitteln das Leben schwer gemacht. Wir haben das Tempo vermissen lassen und in der zweiten Halbzeit kaum eine Torchance gehabt. Bis auf Uphues und Breer war niemand in Normalform. So haben wir oben nichts zu suchen!“
Die Mannschaften
SG Herten-Langenbochum:
Vitolins, Kühn, Englich, Ceylan, Kijak, Widera (82. Akpehe), Stemmer, Karabacak, Kalender, Pechliwanis, Luppatsch (74. Elmas)
Mengede 08/20:
Hollmann, Kaya, Tielker (55. Sprenger), Uphues, Breer, Bas, Luka (65. R. Schultze), Marin, Nolte, D. Schultze, Dieckmann
Die Tore
1:0 Kalender (85.), 1:1 Marin (86.)
Weitere Bilder zum Spiel unter www.pascal-weissenfels.de