Man muss auch gönnen

Alle schlechten Dinge sind 3, und in diesem Sinne war es das 3. Mal, dass eine 2:0 Führung verspielt wurde. Erneut sahen die Mengeder nach der 1. Halbzeit wie die sicheren Sieger aus und fuhren doch am Ende des Tages mit leeren Händen zurück in den Dortmunder Nordwesten. Wieder mit von der Partie war Amadeus Piontek, der Marvin Schulze ersetzte sowie Kevin Guthardt für Joni Behr und – nach längere Zeit wieder – Levin Cakirlar, der den wegen Urlaubs abwesenden Diego Rocha-Martinez ersetzen sollte.

Hans Quandel berichtet aus dem Stadion am Mühlbach

Das Spiel begann mit 2 sehr guten Einschussmöglichkeiten für die Gelb-Roten. So traf Florian Knafla in der 5. Minute das leerstehende Tor aus 20 Metern nicht (irgendwie war noch ein Mühlhausener Fuß dazwischen) und Mathias Schmidt zielte in derselben Spiel-Minute knapp am Gehäuse der Gastgeber vorbei.

Aber auch die Gastgeber hatten ihre Chance. So strich in der 7. Minute ein Schuss der Unnaer einen halben Meter über Robin Sieberts Tor. In der 19. Minute dann die Führung für 08/20: nach dem sich Paul Neese auf der linken Seite gegen 2 Abwehrspieler der Gäste elegant durchsetzen konnte, schloss er seinen Alleingang mit einem satten Schuss ins lange Eck zu 1:0-Führung ein.

5 Minuten später hätte Theo Chatsiioannidis auf 2:0 erhöhen könnten, jedoch wurde sein Schuss aus spitzem Winkel von Keeper Mesewinkel-Risse pariert. Eine Eingabe von Theo in die Mitte wäre sicherlich effizienter gewesen, aber leider war kein Mengeder Mitspieler nachgerückt, so dassTheo hier keine andere Wahl als der Direktschuss blieb.

Zwischen der 30. und 35. Minute konnten wir die stärksten Szenen der Gastgeber in der 1. Spielhälfte registrieren. Zu Beginn dieser Drangperiode, die mit einem unnötigen Ballverlust der Mengeder im Mittelfeld anfing, bewies Robin Siebert in der 30.Minute gleich 2 x, was für ein Klassemann er auf der Linie ist. Mit 2 tollen Paraden entschärfte er die Distanzschüsse der Unnaer und bewahrte uns vor dem sicheren Rückstand, der in der 31. Minute fällig gewesen wäre, nach leicht verunglückter Faustabwehr von Robin, die mehr den Mühlhausener Angreifer als den Ball traf. Im Anschluss verpasste die Mühlhausener den Ausgleich, als sie das Kunststück fertig brachten und das leere Mengeder Tor nicht trafen. Der Schuss prallte an den Außenpfosten des Gehäuses.

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Das war richtig Glück für uns. Etwas überraschend fiel dann das 2:0 für uns. Nach einem Foul an Amadeus Piontek ließ der Schiri Vorteil gelten und der starke Tobias Kleine-Rumberg nutzte die Situation mit einem Pass auf Theo Chatsiioannidis, der Mühlhausens Mesewinkel-Risse mit einem Flachschuss keine Chance ließ.

Mit dem nächsten Konter hätte Theo alles klar machen können, doch sein Schüsschen konnte vom Torwart der Gastgeber leicht gehalten werden. So pfiff der nicht immer konsequent durchgreifende Schiedsrichter Liedtke die Begegnung mit einer verdienten Mengeder 2:0-Pausenführung zur Halbzeitpause ab. Zu diesem Zeitpunkt hatten wohl die Wenigsten der 40 angereisten Mengeder Fans Zweifel am 2. Auswärtserfolg dieser Saison. Aber manchmal kommt es anders als man denkt.

Die 2. Spielhälfte begann mit druckvollerem Spiel der Gastgeber. Während die erste Chance in der 46. Minute noch zur Ecke geklärt werden konnte, war es 2 Minuten später ein weiterer Standard der zum Anschlusstreffer führte: Gerangel an der Torauslinie, der Schiedsrichter entscheidet nach Foul von Matthias Schmidt auf Freistoß an der Strafraumgrenze und die Eingabe von links wurde von den Gastgebern im Nachschuss durch Berisa zum 1:2 verwandelt. In einer zunehmend hektischer werdenden Partie gewannen die Mühlhausener mehr und mehr Oberwasser. So konnte Robin Siebert in der 56. Minute ein Kopfball der mutterseelenallein vor dem Tor auftauchenden Gastgeber mit Mühe und Not abwehren. Das Spiel war nun – nicht zuletzt auch wegen der schwachen Leistung des Schiedsrichtergespanns – endgültig gekippt. Der Ausgleich schien zu diesem Zeitpunkt nur noch eine Frage der Zeit zu sein.

In der 66. Minute rettete Robin Siebert vor dem einschussbereiten Mühlhausener Angreifer sowie 4 Minuten später bei einem halbhohen Distanzschuss der Gastgeber. Die erste nennenswerte Chance der Mengeder in der 2. Hälfte ereignete sich eine Viertel-stunde vor Spielende, doch Tobias Kleine-Rumbergs Torschuss, den er sich wirklich verdient hätte, wurde wegen angeblicher Abseitsstellung die Anerkennung vom schwachen Schiedsrichtergespann verweigert. So konnten die ca. 100 Besucher statt der Vorentscheidung für die Gäste den 2:2 – Ausgleich nach einem Konter der Unnaer in der 76. Minute verfolgen, nachdem ein berechtigter Freistoß ebenfalls im Nachschuss, dieses Mal durch Hoffmann, verwandelt wurde.

Spätestens ab diesem Zeitpunkt geriet die Begegnung für die Mengeder zu einer Zitterpartie: statt das Spiel nach einer sicheren Führung mit 3 Punkten „nach Hause zu bringen“, sah der Mengeder Anhang in der 2. Hälfte eine erschreckend schwache Leistung der Gelb-roten, die mit einer Punkteteilung zu diesem Zeitpunkt noch bestens bedient worden wären. Aber nicht einmal das konnte umgesetzt werden. 83. Minute: wieder Konter der Gastgeber über links, Robin Siebert entscheidet sich zu spät heraus zu laufen und der Ball zappelt zum 3. Male in der 2. Hälfte im Mengeder Netz. Anmerkung! Es wäre nicht korrekt, den Torhüter für die Niederlage in die Verantwortung zu nehmen. Ohne seine zahlreichen Glanzparaden wäre 08/20 schon deutlich früher ins Hintertreffen geraten. Die letzte Möglichkeit durch einen angeschnittener Freistoß von Amin Tosic in der 85. Spielminute, der vom Mühlhausener Schlussmann super pariert wurde, konnte nichts mehr an dieser erneut unnötigen Niederlage ändern, die im Endeffekt nicht der schwachen Schiedsrichterleitung, sondern der Mannschaftsleistung selbst zuzurechnen ist.

Am 13. Spieltag kommt es zum „3. Lokalderby“, dieses Mal gegen den BSV Schüren am Sonntag den 05.11.2017. Anpfiff im Volksgarten Mengede ist um „14.30 Uhr“. Natürlich sind wir hier in der Außenseiterrolle. Aber: in dieser Spielklasse scheint nach wie vor alles möglich zu sein, entscheidend ist wohl die Tagesform. Und gegen starke Gegner sehen wir grundsätzlich besser aus als gegen Teams aus dem Schlussdrittel. Auf geht’s Männer, ihr habt was gut zu machen!

Aufstellung 08/20:

Siebert – Guthardt, Schulz, Neese – Cakirlar (63. Schulze 77. Tosic), Kleine-Rumberg Gebauer, Piontek, Schmidt (61. Ceribas) – Chatsiioannidis, Knafla

gelbe Karten: Guthardt, Knafla

Tore: 0:1 Neese (19.), 0:2 Chatsiioannidis (38.), 1:2 Berisa (48.), 2:2 Hoffmann (76.), 2:3 Sezer (83.)