Saisoneröffnungsinterview 2021/2022 mit Vereinsmanager Joachim Kerner:
Frage: Joachim, nach langer Coronapause geht es nun ab dem 22.08.2021 mit dem Spiel in der 1. Runde des Westfalenpokals gleich mit einem Heimderby gegen den TuS Bövinghausen los! Welche Empfindungen hat man in einer solchen Situation?
Joachim Kerner: Zunächst einmal empfindet man unheimliche Vorfreude, dass endlich auch wieder Amateurfußball gespielt wird. Und bei den Spielern herrscht definitiv Erleichterung, dass die Zeit des individuellen Fithaltens und der unendlichen Laufeinheiten ein Ende hat und der Ball sowie der Wettkampfbetrieb wieder in den Mittelpunkt des Geschehens treten. Auf der anderen Seite ist da aber auch Respekt vor der anstehenden Situation. Etwas despektierlich gesprochen, sind Fußballer in den zurückliegenden Monaten fast zu Leichtathleten geworden, während die fußballspezifische Belastung mit vielen Tempowechseln sowie Richtungsänderungen, für die Muskulatur und den Bandapparat nun eine als völlig neu empfundene Belastung darstellt. Die Folge sind, was nicht nur unser Verein gerade in der Vorbereitung merkt, eine hohe Anzahl an Verletzungen. Ich persönlich glaube, dass die Meisterschaftstabellen der ersten Wochen weniger mit der Qualität der jeweiligen Mannschaften zu tun haben werden, sondern mehr damit, wer das Verletzungsrisiko am besten in den Griff bekommt.
Frage: Was hat sich in der Pause personell bei unserer 1. Mannschaft verändert?
Joachim Kerner: Mit Torhüter Janik Faehnrich, den Abwehrspielern, Jan Joppien, Jonas Grewe und Nils Briscke sowie Mittelfeldspieler Marvin Mike Schulze haben wir 5 Abgänge zu verzeichnen. Dem stehen mit Giacomo Schulz ( RW Germania ), Andy Lüder ( Westfalia Wickede ), Ahmad Alabar ( U19 Waltrop ) sowie Mike Galant ( eigene Jugend ) 4 Neuzugänge gegenüber, wobei Giacomo für die Abwehr, Ahmad und Andy für das Mittelfeld und Mike für den Angriff eingeplant sind. Aufgrund der Spielanteile der Akteure in den letzten 1,5 Jahren, wo allerdings mehr pausiert als gespielt wurde, und der persönlichen Entwicklung der Spieler halte ich unsere Mannschaft mit diesen Veränderungen sogar für stärker, als letzte Saison.
Frage: Was ist dann das Saisonziel? Wie sieht es mit einem Aufstieg aus?
Joachim Kerner: Also mit dem Kader, den wir diese Saison unseren Fans und Mitgliedern präsentieren können und Thomas Gerner als Trainer kann und werde ich nicht sagen, dass wir uns sportlich konsolidieren wollen. Natürlich ist unser Anspruch oben mitzuspielen und durchaus in Richtung Landesliga zu schauen. Aber bitte diese Aussage auch nicht falsch verstehen. Ein Aufstieg in dieser Situation und in dieser Liga ( Bezirksliga, Staffel 9 ) ist weder ein Selbstläufer, noch sicher planbar.
Werden wir es schaffen, vom Lockdown ohne zu viele langwierige Verletzungen und damit verbundenem Verlust sportlicher Substanz in den regelmäßigen Spielbetrieb zu gelangen?
Außerdem hat auch die Konkurrenz in den letzten Wochen teilweise spektakuläre Neuverpflichtungen verzeichnen können. Die Liga hat ein unglaubliches Niveau. Ich würde sogar behaupten, dass die ersten 4-5 Teams ohne Weiteres alle Landesliganiveau haben. Ich erwarte eine harte Konkurrenz mit FC Nordkirchen, FC Roj, RW Germania und VfL Kemminghausen! Auch BW Huckarde ist für eine gute Spielrunde gut gerüstet und dann wird es sicher noch eine Überraschungsmannschaft geben, die jetzt überhaupt keiner in der Planung hat.
Frage: Wie sieht es nun mit der 1. Runde im Westfalenpokal mit dem Heimduell gegen den TuS Bövinghausen aus?
Joachim Kerner: Das ist natürlich ein Duell, das uns elektrisiert und auf das wir uns sehr freuen, verbunden mit der Hoffnung, dass diese Partei auch von den Dortmunder Fußballfans angenommen und zahlreich besucht wird. Man hat ja nicht immer einen Weltmeister als Gegner in Mengede, wie jetzt Kevin Großkreutz auf Bövinghauser Seite. Andererseits zeigt allein dieser Name, welche Qualität im Bövinghauser Kader steckt. Die haben damit den Druck und sind geradezu verpflichtet, die nächste Runde zu erreichen. Wir empfinden unsere Außenseiterrolle dagegen als ganz angenehm. Wir haben einerseits nichts zu verlieren, verfügen andererseits aber auch über reichlich Qualität und Erfahrung in unserer Truppe. Unsere Jungs sind den Naturrasen im Volksbankstadion mit seinen spezifischen Eigenheiten gewohnt, während Bövinghausen seine Heimspiele nur auf Kunstrasen austrägt. Wir werden also versuchen, ein sehr unangenehmer Gegner zu sein. Genau von solchen Ausgangssituationen lebt doch der Pokal.
Vielen Dank für das Gespräch!
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